„Einmal FÜRSTENBERG, bitte!“ – Keramikkunst trifft Schlossgeschichte
Fürstenberg. Im Museum Schloss Fürstenberg wurde feierlich die erste Sonderausstellung des Jahres 2025 eröffnet. Unter dem Titel „Gruppe 83: Einmal FÜRSTENBERG, bitte!“ präsentiert die renommierte Künstlergruppe zeitgenössische Keramikkunst, die einen außergewöhnlichen Dialog mit dem historischen Porzellan des Schlosses eingeht.
Museumsleiter Dr. Christian Lechelt zeigte sich erfreut darüber, dass es gelungen sei, die seit 1983 bestehende Künstlergruppe für diese Ausstellung zu gewinnen. „Es ist ein großer Gewinn für unser Museum und unsere Gäste, diese herausragenden Künstlerinnen und Künstler mit ihren einzigartigen Werken hier begrüßen zu dürfen“, betonte der Kunsthistoriker in seiner Ansprache vor über 70 Gästen.






Die Gruppe 83, benannt nach ihrem Gründungsjahr, verfolgt bewusst kein einheitliches künstlerisches Programm, sondern fördert die individuelle kreative Entfaltung ihrer Mitglieder. Ziel der Gruppe ist es, Keramik als eigenständige Kunstform bekannter zu machen und zu stärken. Ursprünglich war die Mitgliedschaft in der renommierten Académie Internationale de la Céramique (AIC) Voraussetzung für eine Teilnahme.
Seit 2013 öffnete sich die Gruppe jedoch bewusst, um auch jüngeren Künstlerinnen und Künstlern ohne Bezug zur AIC eine Mitwirkung zu ermöglichen. Zur Vernissage erschienen elf der dreizehn Mitglieder sowie zwei Gastkünstler. Die Sprecherin der Gruppe, Sonngard Marcks, betonte in ihrer Eröffnungsrede, wie besonders die Kooperation mit dem Museum und der Porzellanmanufaktur gewesen sei: „Wir haben in Fürstenberg von Anfang an offene Ohren gefunden.
Unsere Begeisterung für diesen geschichtsträchtigen Ort war groß und wir wurden großzügig bei der Umsetzung unserer Projekte unterstützt.“ Neben Sonngard Marcks stellen Karin Bablok, Petra Bittl, Cathy Fleckstein, Christa Gebhardt, Anke Müffelmann, Svein Narum, Renée Reichenbach, Ines Rother, Elisabeth Schaffer, Vera Vehring, Fritz Vehring und Friederike Zeit aus. Als Gäste präsentieren Gritta Götze und Daniel Kruger ihre Werke.
Die Ausstellung bietet den Besuchern eine spannende Entdeckungsreise durch die historischen Schlossräume. Auftakt ist in der Alten Schlosskapelle, wo Künstler und Werke zunächst vorgestellt werden. Anschließend verteilt sich die Ausstellung spielerisch in den Räumen der Dauerausstellung, wo die zeitgenössischen Keramikkunstwerke zwischen historischen Porzellanen entdeckt werden können. Gäste verglichen dies begeistert mit einer kreativen Ostereiersuche.
Ein besonderes Highlight der Ausstellung sind die Arbeiten von Anke Müffelmann. Inspiriert von der traditionsreichen Porzellanserie „Lottine“, entwickelte sie in über sechsmonatiger intensiver Arbeit im Schloss eine neue, einzigartige Interpretation der Rosenmuster. Ihre Porzellanstücke tragen dezente, im Siebdruckverfahren aufgebrachte QR-Codes und poetische Sprüche wie „Lieder essen Stille auf“ oder „Leben essen Liebe auf“, die erst auf den zweiten Blick zwischen den Blüten sichtbar werden.
Diese außergewöhnlichen Kreationen tragen Titel wie „Lottines letzte Rosen“, „Lottines kleine Teestunde“ und „Lottines neue Tafelrunde“. Weiterhin beeindruckt eine faszinierende Kanne aus schamotiertem Ton von Renée Reichenbach, verziert mit Intarsien aus farbigen Tonen und zart bemaltem Porzellan. Ebenso bemerkenswert ist die Nachbildung einer skandinavischen Landschaft von Friederike Zeit Narum, deren Werk goldene Fjorde zeigt, die sich malerisch im Wasser spiegeln.
Jeder Künstler präsentiert seinen eigenen Stil, den es in dieser Sonderausstellung zu entdecken lohnt. Zum Abschluss der Veranstaltung dankte Dr. Lechelt seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Porzellanmanufaktur herzlich für die engagierte Unterstützung der Ausstellung. Gleichzeitig gratulierte er Isabell Pagalies zu ihrem fünfjährigen Jubiläum als Museumspädagogin im Schloss Fürstenberg. Die Ausstellung „Gruppe 83: Einmal FÜRSTENBERG, bitte!“ ist bis zum 29. Juni 2025 im Museum Schloss Fürstenberg zu sehen und lädt dazu ein, zeitgenössische Keramikkunst im faszinierenden Dialog mit der historischen Sammlung und dem Ambiente des Schlosses zu erleben. Das Museum des Schlosses ist Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 10 – 17 Uhr geöffnet.




