Gigantischer Nachteinsatz: Schwerlasttransport bringt Hightech aus Lauenförde auf den Weg nach Chile
Lauenförde. Mitten in der Nacht, eskortiert von Blaulicht und Begleitfahrzeugen, verließen zwei riesige Schwertransporter am frühen Mittwochmorgen, 9. April 2025, das Werksgelände der Firma INTERPANE. Statt wie zunächst geplant am späten Dienstagabend gegen 22.00 Uhr zu starten, rollte der Konvoi mit rund vier Stunden Verspätung los – ohne jedoch den engen Zeitplan aus dem Tritt zu bringen.
Ziel war der rund 112 Kilometer entfernte Verladehafen Berenbusch bei Bückeburg, von dem aus die Fracht ihre Reise nach Chile antreten sollte. Hintergrund des aufwändigen Transports: Eine hochmoderne Glasbeschichtungsanlage, entwickelt für das „Extremely Large Telescope“ der Europäischen Südsternwarte (ESO) in der Atacama-Wüste, wird dort künftig Teil des größten Teleskops der Welt sein. Die Technologie aus dem Weserbergland steht damit sinnbildlich für die internationale Innovationskraft des Unternehmens INTERPANE.



Die beiden gigantischen Kisten – 18 und 24 Tonnen schwer und jeweils über sechs Meter breit – waren bereits am Dienstagnachmittag durch Mitarbeiter des Unternehmens auf Spezialtieflader verladen worden. Die Transporte wurden von der Firma Vossmann Logistik aus Prinzhöfte durchgeführt. Zum Einsatz kamen zwei 530 PS starke Sattelzugmaschinen.
Der nächtliche Konvoi wurde von insgesamt acht Begleitfahrzeugen sowie mehreren Montagetrupps begleitet, die unterwegs an engen Stellen Verkehrsschilder demontierten. Nur so konnte die sperrige Fracht sicher über die Bundesstraßen durch Beverungen, Höxter, Hameln und Bückeburg rollen.
Gegen 5.30 Uhr – also rund dreieinhalb Stunden nach Abfahrt – erreichte der Transport planmäßig den Hafen. „Das war echte Präzisionsarbeit“, sagt Marc Ewers von INTERPANE, der den Konvoi auf dem Fahrrad bis zur Ortseinfahrt Beverungen begleitete und die Fahrt fotografisch dokumentierte. „Mit welcher Professionalität das ablief, war wirklich beeindruckend.“
Vom Hafen aus geht es per Binnenschiff weiter nach Antwerpen und von dort per Stückgutfrachter über den Atlantik zum Zielhafen Puerto Angamos in Chile. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für den Sommer 2025 vorgesehen.
Bereits am Mittwoch, 16. April, folgen sechs weitere Transporte mit zusätzlicher Ausrüstung. Diese erfolgen mit regulären Lkw, da es sich um standardisierte Container ohne Überbreite handelt. Verkehrsbeeinträchtigungen sind dabei nicht zu erwarten.
Foto: Marc Ewers







