Fürstenberger Porzellan- und Glasflohmarkt mit Expertenrunde und NDR-Kamerateam
Fürstenberg. (13.07.2025) Schon kurz vor 11 Uhr verwandelte sich das Gelände rund um Schloss Fürstenberg in ein buntes, geschäftiges Treiben – der Porzellan- und Glasflohmarkt lockte am Sonntag Hunderte Frühaufsteher auf den Schlossberg. Der große Andrang überraschte selbst einige Händler. Ein wahrer Besuchersturm ergoss sich über das Areal, sodass sich die Stände sowohl im Schlosshof als auch auf der großen Fläche vor der Porzellanmanufaktur rasch mit interessierten Sammlern, Neugierigen und Schnäppchenjägern füllten.
Wer durch das Lindenrondell schlenderte, wurde Zeuge eines facettenreichen Angebots: Von edlem Porzellan mit dem typischen blauen „F“ aus der Fürstenberger Manufaktur über feines Tafelgeschirr aus Meißen und Hutschenreuther bis hin zu seltenem Gebrauchsglas war alles vertreten, was Sammlerherzen höherschlagen lässt. Auch einige Stücke der ehemaligen Glasfabrik Becker aus dem benachbarten Boffzen waren darunter – sowie ein Hauch anderer lokaler Industriegeschichte in Form kleiner Apothekerfläschchen und eleganter Vasen.
Besonders charmant war der Stand von Ina Böddeker und ihrer Tochter Mariella. Die beiden Fürstenbergerinnen hatten ihre Porzellanware per Handwagen direkt aus der Nachbarschaft mitgebracht. „Ich wohne nicht weit vom Schloss und habe meine Ware mit dem Handwagen mitgebracht“, sagte Ina Böddeker lächelnd, während sich bereits die ersten Käufer um ihren Stand versammelten.
Ein fester Anlaufpunkt im Schlosshof war der Informationsstand des Vereins Freunde Fürstenberger Porzellan. Die engagierten Vereinsmitglieder beantworteten fachkundig Fragen, präsentierten besondere Exponate und warben zugleich für neue Mitglieder, um das kulturelle Erbe der Manufaktur weiter zu fördern.
Auch das Schlossmuseum selbst öffnete an diesem Tag seine Pforten für besondere Angebote. Von 12 bis 16 Uhr lud die beliebte Expertisenrunde ins historische Trauzimmer ein. Museumsleiter Dr. Christian Lechelt nahm sich Zeit für mitgebrachtes Porzellan und gab spannende Einblicke in Alter, Herkunft und Herstellungsweise. Eine Besucherin aus Brakel, Annette Kramer, hatte eine Tasse, mit Untertasse und einen Teller im Gepäck. „Es handelt sich hier um Steingut ohne Markenzeichen. Es könnte im Elsass hergestellt worden sein“, erklärte Dr. Lechelt, während ein NDR-Fernsehteam die Szene begleitete.
Parallel dazu begutachtete Glasexperte Dr. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk – bekannt aus der TV-Sendung Kunst und Krempel – kunstvoll gefertigte Glasobjekte. Eine große Vase nahm er unter die Lupe: Zwar durfte er sich aus rechtlichen Gründen nicht zum Marktwert äußern, stellte aber fest, dass es sich um ein Stück aus dem 20. Jahrhundert handle, wahrscheinlich gefertigt in Bayern oder gar im fernen Osten.
Wer neben dem Stöbern Lust auf Kultur verspürte, konnte sich um 14 Uhr einer kostenlosen Sonntagsführung anschließen – lediglich der Museumseintritt wurde fällig. Und wer ein Stück Fürstenberger Porzellan mitbrachte, profitierte an diesem Tag von einem ermäßigten Eintrittspreis.
Über den Tag verteilt fanden mehr als tausend Besucher den Weg nach Fürstenberg. Viele verließen das Gelände am späten Nachmittag mit vollen Tüten, glücklichen Gesichtern und dem Gefühl, einen echten Schatz ergattert zu haben. Der Porzellan- und Glasflohmarkt im Schloss Fürstenberg hat sich erneut als ein Fest für die Sinne und als Treffpunkt für Liebhaber des feinen Kunsthandwerks erwiesen.







