Vom Kreis Holzminden ins Schloss Bellevue: Ein Fest für das Ehrenamt

Berlin. Ein beeindruckendes Zeichen für das ehrenamtliche Engagement in Deutschland setzte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Elke Büdenbender am 8. September mit einem großen Bürgerfest im Park von Schloss Bellevue. Ziel der Veranstaltung war es, die Vielfalt des gesellschaftlichen Engagements in Deutschland zu würdigen und die Akteure miteinander ins Gespräch zu bringen.



Besondere Gäste des Festtages waren zahlreiche engagierte Bürger aus ganz Deutschland. Darunter befanden sich auch Manuela Püttcher, Walter Waske, Dr. Stefanie Waske und Manfred Bues aus dem Kreis Holzminden. Eingeladen waren auch Dr. Hilko Linnemann mit Frau Marlies, die aber aufgrund einer Urlaubsreise nicht am Fest teilnehmen konnten. Manfred Bues war nicht nur als Gast, sondern auch als Reporter für den „Täglichen Anzeiger Holzminden“ (TAH) vor Ort, um über die besonderen Momente des Gartenfestes zu berichten. Er und seine Mitstreiter hatten sich durch ihr besonderes Engagement im Bereich der Geschichtsaufarbeitung und Erinnerungskultur hervorgetan. Ihre Arbeit unter Leitung vom Historiker Dr. Uwe Spiekermann zur Erinnerung an die jüdischen Mitbürger von Boffzen, die in den Konzentrationslagern während des Nationalsozialismus verstorben sind, hatte zuvor auch Ruth Gröne, die bis zur Deportation ihrer jüdischen Großeltern, sie regelmäßig in Boffzen besuchte bewegt. Mit einem Schreiben hat sich die 90-jährige an die niedersächsische Staatskanzlei gewandt, so kam es zur Nominierung für das Gartenfest
Der Höhepunkt des Tages war die feierliche Begrüßung durch den Bundespräsidenten. Steinmeier betrat gemeinsam mit Elke Büdenbender den Garten und das Paar wurde von rund 4.000 Gästen begeistert empfangen. Im Fokus seiner Ansprache stand die Bedeutung des Ehrenamts für die Stärkung der demokratischen Gesellschaft. Er betonte: „Es ist keine normale Zeit, in der dieses Fest stattfindet, keine Zeit wie jede andere. Viele spüren das. Viele machen sich Sorgen, und ich auch. Ich mache mir Sorgen, weil es zu viele gibt, die unsere Demokratie schlechtreden und zu wenige, die sich dafür engagieren. Es ist keine normale Zeit, in der dieses Fest stattfindet. Und dass es stattfindet, dass Sie alle heute hier sind, das ist wichtiger denn je. Unter uns sind heute sehr viele Männer und Frauen, die sich jeden Tag für andere engagieren. Unter uns sind Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Gemeinderäte, die hinschauen und zuhören, die um Lösungen ringen, die Kompromisse schmieden, die für die Zukunft ihrer Stadt und ihres Dorfes arbeiten.“ Steinmeier ging in seiner Rede auch auf Einzelpersonen ein, die sich wehrhaft für die Demokratie einsetzten, dadurch bedroht wurden, sich aber nicht haben einschüchtern lassen.







Das Programm des Gartenfestes war facettenreich: Neben musikalischen Highlights, präsentiert von einem Sinfonieorchester und einem Jugendchor, standen insbesondere die Diskussionsrunden im Mittelpunkt. Die Runde „Im WIR verbunden – engagiert für unsere Demokratie“ mit dem Bundespräsidenten, Dorothea Schneider vom Verein „Augen auf!“, Cemile Giousouf von der Bundeszentrale für politische Bildung und Kerstin Körner, Oberbürgermeisterin von Dippoldiswalde, beleuchtete die Wege zur Stärkung von Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt.
Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung gab das Fest auch Einblicke in die Amtsräume von Schloss Bellevue. Chefkoch Jan Göran Barth verriet dabei einige Geheimnisse seiner Küche, die bis zu 750 Gäste versorgen kann. Das Ambiente des Schlossparks, in dem verschiedene Orchester, Bands und Akrobaten für Unterhaltung sorgten, trug zum gelungenen Fest bei.



Ein besonderer Partner des Bürgerfestes in diesem Jahr war der Deutsch-Tschechische Zukunftsfond, der sein 25-jähriges Bestehen feierte und das Bundesland Thüringen, vertreten durch Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Für die Gäste aus dem Kreis Holzminden war dieses Gartenfest ein unvergessliches Erlebnis, das nicht nur das Engagement jedes Einzelnen würdigte, sondern auch die Bedeutung des Ehrenamts für die gesamte Gesellschaft unterstrich. Ein Signal, das in der heutigen Zeit von besonderer Relevanz ist.