• Home
  • Boffzen
  • Höxter
  • Beverungen
  • Lüchtringen
  • Holzminden
  • Archiv

    • Oktober 2025
    • September 2025
    • August 2025
    • Juli 2025
    • Juni 2025
    • Mai 2025
    • April 2025
    • März 2025
    • Januar 2025
    • Dezember 2024
    • Oktober 2024
    • September 2024
    • Juli 2024
    • Mai 2024
    • Januar 2022
  • Kategorie

    • Bad Karlshafen
    • Beverungen
    • Bodenwerder
    • Boffzen
    • Derental
    • Ehrenamt
    • Einsätze
    • Exklusiv
    • Feuerwehr
    • Fürstenberg
    • Geschichte
    • Gesundheit
    • Handwerk
    • Heinsen
    • Holzminden
    • Höxter
    • Jubiläen
    • Katastrophenschutz
    • Kindergarten
    • Kriege
    • Kultur
    • Lauenförde
    • Lost Places
    • Lüchtringen
    • Meinbrexen
    • Naturschutz
    • Politik
    • Polle
    • Projekte
    • Schifffahrt
    • Schule
    • Solling
    • Sport
    • Start-up
    • Tourismus
    • Tradition
    • Umwelt
    • Uslar
    • Vandalismus
    • Veranstaltungen
    • Vereine
    • Weser
    • Wirtschaft
6. November 2025
  • Home
  • Über mich
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • Home
  • Boffzen
  • Höxter
  • Beverungen
  • Lüchtringen
  • Holzminden
Home » Einsätze Höxter Katastrophenschutz

Die Explosion, die Höxter erschütterte – Wilfried Henze erinnert sich an den 19. September 2005

Manfred Bues 19. September 2025
0
109 Views


  • Auf Facebook teilen

Explosion in Höxter

Höxter. Es war kurz nach neun Uhr am Morgen des 19. September 2005, als die Innenstadt von Höxter durch eine gewaltige Detonation erschüttert wurde. Was an diesem Montag geschah, gilt bis heute als die schwerste Explosionskatastrophe der Nachkriegszeit in der Region. Drei Menschen verloren ihr Leben, mehr als 60 wurden verletzt. Historische Gebäude wie das Rathaus und die Kilianikirche erlitten massive Schäden. Eine Baulücke in der Altstadt erinnert noch heute an jenen Morgen, der sich tief ins Gedächtnis vieler Bürger eingebrannt hat.

Einer, der die Katastrophe hautnah miterlebte, ist Wilfried Henze. Der heute über 79-Jährige empfängt mich in seinem Haus, nur wenige Schritte vom damaligen Unglücksort entfernt. Auf dem Tisch im Wohnzimmer stapeln sich alte Zeitungsartikel, Chroniken und Fotos. „Eigentlich möchte ich darüber nicht mehr reden“, sagt er leise. „Aber dann sprudelt es doch wieder aus mir heraus.“ Er und seine Frau Christine überlebten – doch die Erinnerung an Zerstörung und Panik ist bis heute präsent.

„Raus, raus!“ – Die Flucht ins Freie

Henze erinnert sich genau: „Es war ein schöner, klarer Morgen. Wir hatten Ruhetag in unserer Kunstgalerie und wollten im Garten arbeiten. Weil es noch feucht war, blieben wir im Haus. Dann – dieser Knall.“

Die Wucht der Explosion ließ die Wohnzimmerlampe zu Boden stürzen, Glasscheiben zerbarsten, Splitter flogen durch die Räume. „Ich schrie nur: ‚Raus, raus!‘ – und rannte mit meiner Frau die Treppe hinunter.“

Vor der Kilianikirche bot sich ihnen ein Bild des Chaos: Menschen in Panik, Patienten der Zahnarztpraxis im Erdgeschoss liefen noch mit Behandlungsumhängen auf die Straße, Schreie hallten durch die Altstadt.

„Dann sahen wir erst, was geschehen war“, erzählt Henze. „Das Haus, in dem unsere Galerie war, existierte nicht mehr – nur noch ein Trümmerhaufen. Auch die Buchhandlung nebenan war schwer getroffen, ebenso das angrenzende Stender-Haus. Überall lagen Steine, Balken, Glasscherben. Die Druckwelle hatte Dächer abgedeckt, Mauern beschädigt, Fenster zerstört.“

Ein schwieriger Nachbar

Besonders bitter für Henze: Er kannte den 64-jährigen Hauseigentümer gut – jenen Mann, der die Explosion vorsätzlich ausgelöst hatte. „Wir hatten lange ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis. Doch nach dem Tod seiner Mutter zog er sich immer mehr zurück“, erinnert er sich. Die Stimmung habe sich zunehmend verschlechtert. „Eines Tages stellte er uns einfach den Strom für die Galerie ab.“

Wie akribisch der Nachbar die Katastrophe vorbereitete, ist für Henze bis heute kaum fassbar. „Er muss unzählige Male kleine Behältnisse mit Benzin von der nahgelegenen Tankstelle geholt und im Keller gelagert haben. Dass das niemandem aufgefallen ist, ist für mich bis heute unbegreiflich.“

Später stellte sich heraus: Ein geöffnetes Gasventil und rund 900 Liter Brandbeschleuniger machten die Explosion so verheerend. Henze glaubt bis heute nicht an einen Zufall beim Zeitpunkt: „Ich denke, er wollte meine Frau und mich nicht töten. Er wusste, dass wir montags Ruhetag hatten.“

Eine Stadt im Ausnahmezustand

Die Explosion vernichtete das Wohn- und Geschäftshaus „Am Rathaus 11“. Zwei Passanten starben unmittelbar, der Täter selbst kam in den Trümmern ums Leben. Mehr als 75 Gebäude erlitten Schäden, frisch sanierte Häuser mussten teilweise wieder abgerissen werden, weil ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war.

Der Kreis Höxter rief noch am selben Tag den Katastrophenfall aus. Fast 300 Helferinnen und Helfer waren im Einsatz, insgesamt 400 Rettungskräfte kämpften gegen Flammen, Schutt und Einsturzgefahr. Rund 400 Tonnen Trümmer wurden abgetragen. Trümmerteile flogen bis auf den Marktplatz.

„Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, THW, Bundeswehr und Rettungsdiensten war vorbildlich. Verletzte wurden zunächst in einer nahegelegenen Arztpraxis in der Bachstraße versorgt und von dort ins Krankenhaus gebracht“, erinnert sich Henze.

Die Kirche als stummer Zeuge

Seit fünf Jahren kümmert sich Henze ehrenamtlich um die Kilianikirche. Jeden Tag öffnet und schließt er das Gotteshaus – und hält damit auch die Erinnerung an die Katastrophe wach.

Im Inneren zeigt er auf Fotos an der Wand: zerstörte Bleiglasfenster, Mauerrisse, herabgestürztes Gestühl. „Hier, schauen Sie“, sagt er, und deutet von Bild zu Bild. Zu jedem weiß er eine Geschichte: wie Fenster ins Kircheninnere geschleudert wurden, wie neue Risse die Mauern durchzogen oder wie die erst kurz zuvor restaurierte Orgel wieder ausgebaut werden musste. Die Schäden an der Kirche beliefen sich auf rund 1,3 Millionen Euro.

Das Rathaus schwer getroffen

Direkt gegenüber der Unglücksstelle liegt das historische Rathaus von 1610. Es bekam die volle Wucht der Detonation ab. Das Sandsteindach hob sich in der Druckwelle an und senkte sich wieder – unsichtbare, aber gravierende Schäden waren die Folge. Auch hier zerbarsten Bleiverglasungen, Fachwerk musste gesichert und neu verbunden werden. Der Gesamtschaden wurde auf rund 750.000 Euro geschätzt.

Auch das benachbarte Küsterhaus und das Standesamt wurden in Mitleidenschaft gezogen. Dach, Fenster und Fachwerk mussten aufwendig saniert werden – Kostenpunkt rund 250.000 Euro.

„Man vergisst das nie“

Für Henze und seine Frau Christine bedeutete die Katastrophe beinahe das Ende ihrer Existenz. „Innerhalb von Sekunden war alles zerstört. Nur weil wir an diesem Morgen nicht in den Garten gegangen sind, leben wir noch.“

Zwei Jahre dauerte es, bis ihr Haus, indem sich die Buchhandlung befand, wieder vollständig saniert war. „Abgerissen werden musste es nicht“, sagt Henze erleichtert. „Ich bin heute noch den Handwerksbetrieben dankbar, die sogar samstags am Wiederaufbau gearbeitet haben.“

Dann stockt seine Stimme. „Man verdrängt vieles, aber vergessen kann man es nicht. Jeder Gang durch die Altstadt, jede Erinnerung an den Knall bringt es zurück.“

Wenn ich heute den Fernseher anschalte und Bilder aus der Ukraine sehe – zerstörte Häuser, flüchtende Menschen, Explosionen – sei das Gefühl sofort wieder da: „Es ist, als wäre es gestern gewesen.“

Eine Wunde, die bleibt

Zwanzig Jahre nach der Katastrophe ist die Wunde in der Stadt noch sichtbar. Wo einst das Wohn- und Geschäftshaus stand, klafft bis heute eine Lücke, die als Parkplatz für Anwohner genutzt wird. Für Henze ist sie mehr als ein leerer Platz: „Es ist ein Mahnmal. Für mich persönlich, aber auch für Höxter.“

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Post Views: 109
  • Auf Facebook teilen


BundeswehrExplosion in HöxterFeuerwehrHistorisches RathausKilianikircheTHW


Das könnte dir auch gefallen
Zirkeltraining der Feuerwehren im Dreiländereck: Realistische Übungen bei nassem Herbstwetter
5. Oktober 2025
Millionen-Mission mit Maßstab: Modellbauer helfen Kindern mit Rekordspende
24. Mai 2025
Kasse im SB-Eierhäuschen aufgebrochen – Betreiber aus Derental erneut Opfer von Diebstahl
Weiterlesen

Kasse im SB-Eierhäuschen aufgebrochen – Betreiber aus Derental erneut Opfer von Diebstahl

  • - Werbung -
    Werbefläche kaufen

  • Seit 2021 schreibe ich regelmäßig für den Täglichen Anzeiger Holzminden, später kamen Beiträge für die Neue Westfälische Zeitung und das Westfalen-Blatt hinzu. Ehrenamtlich unterstütze ich darüber hinaus den Sollingkurier, für den ich vor allem über lokale Ereignisse berichte. Mein inhaltlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Aufarbeitung und Vermittlung der Geschichte unserer Heimat – denn ich bin überzeugt: Nur wer weiß, woher er kommt, versteht, wohin er geht.

  • Aktuelle Beiträge

    • „Zuckersüßer Spuk im Schloss“ – Kinder zeigen ihr fotografisches Talent im Museum Schloss Fürstenberg
    • Nach langer Pause: Weihnachtsmarkt kehrt nach Boffzen zurück
    • Ein Fest für Pferde, Hunde und Naturfreunde zwischen Neuhaus und Silberborn
  • - Werbung -
    Werbefläche kaufen

© Manfred Bues | Webdesign & Programmierung DMCW® - Die Marken Champions Weserbergland
Drücken Sie die Eingabetaste, um mit der Suche zu beginnen.
Zustimmung verwalten
Um dir ein optimales Erlebnis zu bieten, verwenden wir Technologien wie Cookies, um Geräteinformationen zu speichern und/oder darauf zuzugreifen. Wenn du diesen Technologien zustimmst, können wir Daten wie das Surfverhalten oder eindeutige IDs auf dieser Website verarbeiten. Wenn du deine Zustimmung nicht erteilst oder zurückziehst, können bestimmte Merkmale und Funktionen beeinträchtigt werden.
Funktional Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt. Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Optionen verwalten Dienste verwalten Verwalten von {vendor_count}-Lieferanten Lese mehr über diese Zwecke
Einstellungen ansehen
{title} {title} {title}