Zirkeltraining der Feuerwehren im Dreiländereck: Realistische Übungen bei nassem Herbstwetter
Beverungen. Regen, Wind und nur 13 Grad – das Wetter zeigte sich am Samstag alles andere als freundlich, als rund 75 Einsatzkräfte aus vier Feuerwehren und mehreren Rettungsdiensten im Stadtgebiet Beverungen zum dritten gemeinsamen Zirkeltraining im Dreiländereck antraten. Doch weder die Feuerwehrleute noch die 25 Stationshelfer ließen sich davon abschrecken: Hochkonzentriert arbeiteten sie die vier realistisch simulierten Einsatzlagen ab – eine Herausforderung, die allen Beteiligten alles abverlangte.
Am Start waren die Feuerwehren aus Beverungen, Bad Karlshafen, Trendelburg und der Samtgemeinde Boffzen. Unterstützt wurden sie vom DRK Kreisverband Hofgeismar, dem Rettungsdienst des Kreises Höxter und den Maltesern Brakel. Insgesamt vier Löschgruppenfahrzeuge, ein Tanklöschfahrzeug und mehrere Rettungswagen bildeten den Fuhrpark dieses besonderen Ausbildungstags.
Gleich zu Beginn mussten die gemischten Trupps, zusammengesetzt aus Mitgliedern aller Wehren, bei einem Verkehrsunfall ihr Können zeigen. In der Industriestraße war ein Kind unter einem Pkw eingeklemmt – glücklicherweise nur in der Übung. Die siebenjährige Jonatan und der zehnjährige Leonhard spielten ihre Rollen als Verunglückter und Zeuge so überzeugend, dass selbst erfahrene Sanitäter des Roten Kreuzes ins Schwitzen gerieten. Da auf den Fahrzeugen keine hydraulischen Rettungsgeräte verlastet waren, mussten die Einsatzkräfte improvisieren – eine realitätsnahe Herausforderung.
Kaum war diese Lage gemeistert, folgte der nächste Alarm: In der Stadthalle Beverungen hatte eine Brandmeldeanlage ausgelöst. Dichter Rauch drang aus dem Technikraum im Keller. Mit Atemschutz kämpften sich die Feuerwehrleute durch verqualmte Gänge und bekämpften das Feuer. „Hier war Teamarbeit gefragt, denn die Orientierung in unbekannten Räumen ist im Einsatz oft die größte Herausforderung“, erklärte Brandoberinspektor Sebastian Hundt, der gemeinsam mit Gemeindebrandmeister Philipp Pedall unterstützte.
Auch die weiteren Szenarien hatten es in sich: Am Weseranger war aus einem Lkw mit Gefahrgutkennzeichnung eine ätzende Flüssigkeit ausgelaufen – eine GAMS-Lage, bei der die Feuerwehr in Chemikalienschutzanzügen vorging. Der Rettungsdienst bewertete die Situation aus sicherer Entfernung.
In der vierten Übung kam es in der Verbundschule Beverungen zu einem simulierten Arbeitsunfall: Ein Elektriker hatte einen Stromschlag erlitten, das Gebäude war ohne Licht. Gemeinsam mit dem Rettungsdienst mussten die Feuerwehrleute den Patienten unter schwierigen Bedingungen retten – eine Lage, die im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden kann.
Besonders hervorzuheben war die enge Zusammenarbeit der gemischten Trupps. Feuerwehrleute aus drei Bundesländern arbeiteten Hand in Hand, tauschten Erfahrungen aus und lernten voneinander.
Von der Einsatzbereitschaft und dem Ausbildungsstand der Ehrenamtlichen überzeugten sich Stadtbrandinspektor Sebastian Ewen, Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm, Samtgemeindebürgermeister Tino Wenkel und sein Allgemeiner Vertreter Philip Becker. Sie begleiteten mehrere Stationen und zeigten sich beeindruckt vom Leistungsstand der Feuerwehrleute.
Zum Abschluss dankten die Bürgermeister allen Beteiligten für ihren vorbildlichen Einsatz und das Engagement über Stadt- und Landesgrenzen hinweg.









