Schützenfest in Lauenförde: Vier Tage Brauchtum, Emotionen – und ein wenig Regen
Lauenförde. Mit drei ohrenbetäubenden Böllerschüssen begann am Himmelfahrtstag das traditionelle Volks- und Schützenfest im Flecken Lauenförde. Die Salutschüsse, abgefeuert vom Schüttenhoff-Bataillon unter Artillerieführer Dirk Bömelburg, läuteten offiziell das viertägige Fest ein.
Zuvor hatten sich die Schützen des Schützenvereins Lauenförde e.V. von 1882, begleitet von der Blau-Weißen Garde, in einem festlichen Umzug durch das Dorf präsentiert. Im Anschluss füllte sich das Festzelt zur Vatertagsgaudi mit DJ Toto – gefeiert wurde generationsübergreifend und das bei freiem Eintritt. Am Freitag standen zunächst das Antreten auf dem Löwenherzplatz und die Kranzniederlegung am Ehrenmal der St.-Markus-Kirche auf dem Programm. Es folgte der Große Zapfenstreich, musikalisch gestaltet vom Spielmannszug Godelheim und dem Musikverein Spielmannszug Würgassen.
Der Choral „Ich bete an die Macht der Liebe“ sorgte bei vielen Gästen für bewegte Momente. Anschließend eröffnete Vereinsvorsitzender Marcel Gerhards den kleinen Festkommers im Festzelt, ehe Schützenkönig Mario Bönning mit dem Fassanstich das „5. Oktoberfest im Mai“ einläutete. Die Nethetaler Spitzbuam sorgten für beste Stimmung bis in die Nacht. Am Samstag wurde beim Kinderkönigsschießen der Grundschule Lauenförde gezielt – und gejubelt: Timo Schäfer und Tilda Menke sicherten sich die Kinderkönigswürde. Parallel dazu lud der Flecken Lauenförde zum Gemeindenachmittag mit Musik des Posaunenchors und der Kinderprinzengarde des CVWB bei Kaffee und Kuchen ins Festzelt.
Am Abend heizte die Band Sneeze beim traditionellen Festball kräftig ein. Der Sonntag begann mit einem ökumenischen Gottesdienst im Festzelt, bei dem die restaurierte Vereinsfahne von 1926 feierlich geweiht wurde. Die Zeremonie übernahm Pastor Markus Röttger aus Beverungen, begleitet von Pastorin Berta Bolte-Wittchen von der lutherischen Trinitatis-Gesamtkirchengemeinde Solling-Weser.
Höhepunkt des Festes war der große Umzug am Nachmittag. Rund hundert Schützen, Musikgruppen und befreundete Vereine zogen durch den Ort – gefeiert von mehreren hundert Zuschauerinnen und Zuschauern, die sich entlang der Straßen und besonders an der Bahnhofstraße versammelten. Pünktlich zum Beginn der Parade setzte leichter Regen ein, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Petra Reinken, die die Zeremonie per Mikrofon kommentierte, stellte souverän über 20 teilnehmende Vereine vor.
Einige Gäste suchten unter nahgelegenen Dächern Schutz vor dem Regen, verfolgten die Parade jedoch aufmerksam weiter. Neben dem feierlichen Abschreiten der restaurierten Fahne wurden auf der Bahnhofstraße auch die Majestäten offiziell vorgestellt: Schützenkönig Mario Bönning mit Schützenkönigin Melanie Garbe, Volkskönigin Marlena Heyer, begleitet von ihrem Ehemann, sowie das Kinderkönigspaar Timo Schäfer und Tilda Menke.
Der designierte Volkskönig Tino Wenkel konnte in diesem Jahr nicht am Fest teilnehmen. Zum Abschluss sorgten die Musikkapellen mit einem gemeinsamen Bühnenspiel für einen stimmungsvollen Ausklang, bevor ein DJ den musikalischen Schlusspunkt im Festzelt setzte. Vorsitzender Marcel Gerhards zeigte sich hochzufrieden: „Es war ein großartiges Fest, das unsere Dorfgemeinschaft wieder einmal sichtbar und spürbar gemacht hat – trotz ein paar Regentropfen.“
















